Entwicklung im Nachwuchssport Teil 4: Coaching Stil und Umfeld

In den ersten drei Teilen unserer Serie zur Entwicklung im Nachwuchssport haben wir die Themen "Erlebnis statt Ergebnis", den Relative Age Effect sowie die Vorteile von Kleinfeldspielen behandelt. In diesem Teil geht es um den Beitrag, den der Trainer neben den bereits besprochenen Punkten durch seinen Coaching Stil und dem Schaffen eines positiven Umfeldes leisten kann. Der nachfolgende Artikel ist als grobe Übersicht gedacht. Da die Themen Menschenführung, Coachingstil, Trainer-Spieler-Verhältnis, etc. sehr komplex und umfangreich sind, werden wir hierzu immer wieder Infomaterial liefern. Schaut also immer wieder rein, um nichts zu verpassen.

Was sind Coaching- bzw. Führungsstile?

Bevor wir uns mit den verschiedenen Coachingstilen befassen, ist es wichtig zu verstehen, was Coachingstile sind und wie sie ein Team beeinflussen können. Ein Coachingstil ist eine Reihe von Verhaltensweisen und Techniken, die von einem Trainer verwendet werden, um seine Spieler zu leiten und zu motivieren. Es gibt drei Hauptcoachingstile: autoritär, demokratisch und laissez-faire. Grundsätzlich können Coachingstile als Führungsstile angesehen werden, da ein Trainer genau das tut: Er führt Menschen an. Jeder Coachingstil hat seine Vor- und Nachteile, und es ist wichtig, sie zu verstehen, bevor man sich für einen entscheidet.

Autoritärer Coachingstil:

Ein autoritärer Trainer ist jemand, der einen strengen und kontrollierenden Ansatz gegenüber seinen Spielern hat. Er hat eine klare Hierarchie und erwartet, dass seine Spieler seinen Anweisungen bedingungslos folgen. Dieser Coachingstil wird oft mit einer "Eisernen Faust" Mentalität in Verbindung gebracht, bei der die Entscheidungen des Trainers endgültig sind.

Vorteile:
  • Klare Hierarchie und Struktur
  • Schnelle Entscheidungsfindung
  • Hohe Disziplin
Nachteile:
  • Fehlende Beteiligung und Kreativität der Spieler
  • Kann zu Angst und Missgunst unter den Spielern führen
  • Möglicherweise nicht für jüngere Spieler geeignet
Demokratischer Coachingstil:

Ein demokratischer Trainer bezieht seine Spieler in den Entscheidungsprozess ein und schätzt ihre Meinungen. Er fördert offene Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen seinen Spielern. Dieser Coachingstil wird oft als Partnerschaft zwischen Trainer und Spielern angesehen, bei der jeder Beitrag geschätzt wird.

Vorteile:
  • Fördert Teamarbeit und Zusammenarbeit
  • Baut Vertrauen und Respekt zwischen Trainer und Spielern auf
  • Ermöglicht die Beteiligung und Kreativität der Spieler
Nachteile:
  • Kann zeitaufwändig sein
  • Kann zu Unentschlossenheit führen, wenn Spieler unterschiedliche Meinungen haben
  • Funktioniert möglicherweise nicht gut bei Spielern, die einen strukturierteren Ansatz bevorzugen
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