Die Ausrüstung des Fußballers: Mehr als Trikot, Stutzen und Scheinbeinschoner

Wer sich einem Fußball-Verein angeschlossen hat, um am Wochenende der Lederkugel nachzujagen, bekommt das Trikot in den allermeisten Fällen vom Club gestellt. Aber was ist mit all der Ausrüstung, die man selber dazukauft, welche Vorschriften gelten für die Schuhe, für Stutzen und Schienbein-Schoner? Die Deutsche Fußballliga (DFL) hat ein umfangreiches Regelwerk zu diesen Fragen zusammengestellt, mit dem wir uns nun befassen wollen.

Farben sorgen für Erkennbarkeit

Auf dem Fußballplatz ist ein Trikot mit Ärmeln vorgeschrieben, die kurz oder lang sein dürfen. Der Feldspieler trägt eine kurze Hose, der Torwart darf eine lange Trainingshose anziehen. Der Kapitän trägt eine Kapitäns-oder Spielführer-Binde. Ob er diese am linken oder am rechten Arm trägt, ist der DFL ziemlich egal. Nur Werbung darf sie keine enthalten, aber die Bezeichnung "Spielführer" oder "Kapitän" muss aufgedruckt sein. Auch als Abkürzung, oder das Vereins-Emblem.

Die beiden Mannschaften tragen unterschiedliche Farben, damit sie klar voneinander und von den Schiedsrichtern zu unterscheiden sind. Die Torhüter setzen sich in der Farbe ihrer Kleidung deutlich von den Feldspielern ab und ebenso von den beteiligten Spieloffiziellen.

Denn wenn keiner mehr weiß, wer zu wem gehört, kann man ja gleich auf die Torwand schießen oder Drei Ecken, ein Elfer spielen. Leider kommt es bei den Amateuren manchmal vor, dass eine Mannschaft keinen zweiten Trikot-Satz besitzt, wenn sich die Jerseys der beiden Mannschaften allzu sehr ähneln.

Dann gestattet ein großzügiger Schiedsrichter meist dem einen Team, die sogenannten Leibchen anzulegen, die man aus dem Training kennt. Eine ideale Lösung ist das aber nicht, weil die Rückennummern der Spieler oft nicht mehr erkennbar sind.

Nicht alles ist erlaubt

Aber nicht jede Farbkombination findet die Zustimmung der DFL. Wenn das Trikot mit drei oder noch mehr Farben gestaltet wurde, so muss eine Farbe ganz eindeutig dominieren, bunt durcheinander wird der Schiri nicht kommentarlos hinnehmen. Ein gestreiftes, geteiltes oder kariertes Kleidungsstück sollte zwei dominante Farben aufweisen und keine dritte, weil sonst die Unterscheidbarkeit nicht mehr gewährleistet wäre.

Bei Schnee und Eis: Thermokleidung

Trägt der Fußballer zusätzlich noch Thermokleidung, muss diese in der selben Farbe gestaltet sein wie die Hauptfarbe der Sporthose bzw. ihres untersten Bereichs. Die Mitglieder eines Teams müssen auch bei der Thermokleidung die selben Farben tragen.

Entscheidet sich der Sportler für ein Unterhemd, muss es einfarbig in der Hauptfarbe der Ärmel oder genau mit demselben Muster wie die Ärmel sein. Auch diese Vorschriften dienen der Unterscheidbarkeit der beiden Mannschaften auf dem Spielfeld.

Immer gut unterwegs: Die Fußballschuhe

Jegliches Schuhwerk ist auf dem Platz erlaubt, solange es nicht den Fußballer selbst oder die anderen Spieler gefährdet. Welche Treter im Einzelfall gefährlich sind, entscheidet der Schiedsrichter. Für die Stollen, Nocken oder Mini-Nocken gibt es keine bestimmten Vorgaben. Auch bei der Farbe gibt es keine festen Regeln, heute tragen die Spieler nicht wie früher ausschließlich schwarze, sondern auch weiße und sogar bunte Fußballschuhe.

Die Fußballschuhe beeinflussen das Dribbling und die Schusstechnik des Spielers maßgeblich. Wichtig ist besonders der Untergrund, auf dem das Match stattfindet. Nicht jede Sohle eignet sich für jedes Geläuf, und auf Kunstrasen etwa entscheidet sich der Fußballer oft für eine AG-Sohle. AG steht für die englische Bezeichnung "Articicial Ground", also Kunst-Belag.

Die Schienbeinschoner: Schutz vor Verletzungen

Die Schienbeinschoner bestehen aus einem widerstandsfähigen Material, das einen angemessenen Schutz vor Verletzungen bietet. Die Schutz-Elemente müssen im Spiel von den Stutzen bedeckt sein. Verwendet der Fußballer Klettband, um die Schoner am Stutzen zu fixieren, muss das Tape die selbe Farbe aufweisen wie der Stutzen an der Klebestelle.

Alles im Griff: Die Torwarthandschuhe

Der Torwart darf spezielle Handschuhe tragen. Sie sind der wichtigste Bestandteil der Ausrüstung der "Nr. 1", die selbstredend in der passenden Größe gekauft werden sollten. Anderenfalls können sie verrutschen, und der Ball landet trotz allen redlichen Bemühungen doch im Tor.

Die Größe der Handschuhe hängt ab von der Länge Deiner Hände, die Du mit einem herkömmlichen Bandmaß leicht bestimmen kannst. Zur weiteren Orientierung dienen Größentabellen für Handschuhe, in denen Du die passende Ausführung findest.

Nicht nur die Größe muss stimmen, auch den Grip, also die Griff-Festigkeit, gilt es zu beachten. Das Material, aus dem die Handschuhe gefertigt sind, spielt eine Rolle, und die Auswahl ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Um den Grip zu optimieren, kannst Du ein wenig Wasser auftragen oder eines der angebotenen Grip-Sprays verwenden.

Allgemeine Vorschriften

Über die Bestimmungen für die Farben und andere Merkmale der Ausrüstung hinaus, hat sich die DFL auch mit allgemein gültigen Prinzipien auseinandergesetzt.

Für die Spielkleidung, bestehend aus Trikot, Sporthose und Stutzen, sind insgesamt maximal vier Farben erlaubt. Nicht mitgezählt werden die der Beschriftung, also die Nummer, der Name des Spielers, des Sponsors und andere.

Die Ersatzkleidung

Das "Auswärtstrikot" des Spielers muss sich von der Hauptkleidung deutlich unterscheiden, und dieses Prinzip gilt auch für den Torhüter. Die beiden Bekleidungen müssen einen deutlich erkennbaren Kontrast zueinander bilden.

Die Spieler-Nummer

Die Nummer gehört mittig auf die Rückseite des Trikots. Erlaubt sind ausschließlich die ganzen Zahlen bis zur 49, die Nr. 1 ist nur dem Torwart vorgehalten. Die Ersatz-Torhüter erhalten eine Nummer von 12 bis 49. Umfasst der Kader eines Vereins mehr als 49 Spieler, können weitere Nummern fortlaufend vergeben werden.

Während einer Spielzeit sind die Nummern fest vergeben, sie dürfen nicht getauscht werden. Verlässt ein Spieler den Club, kann die frei gewordene Nummer neu vergeben werden.

Die Nummer darf aus nur einer Farbe bestehen und muss einen Kontrast zum Trikot oder zum Nummernumfeld aufweisen. Die Ziffer muss klar und deutlich lesbar sein, ihre Strichstärke beträgt zwei bis fünf, die Höhe 25 bis 35 Zentimeter.

Der Spielername auf dem Trikot

Nicht nur seine Nummer, auch der Name des Spielers gehört auf das Trikot, und zwar sein Nachname. Die DFL kann im Einzelfall erlauben, dass ein Vorname, Bei- oder Künstlername auf dem Sportdress erscheint.

Die Schrift wird in einer einzigen Farbe unterhalb oder oberhalb der Nummer angebracht. Erlaubt sind nur die Groß und die Kleinbuchstaben der lateinischen Schrift, jedoch keine dekorativen Elemente oder Sponsoren-Werbung. Die Größe der Buchstaben beträgt maximal 7,5 Zentimeter.


Zurück zur Übersicht
© VOOR Sport